Entwicklung und Geschichte 

Die Entstehung der Schule

1851
Der Gemeinderat beantragt bei den zuständigen Behörden die Einrichtung einer Realschule (Realschule bedeutet: Oberschule ohne Oberstufe = Typ Progymnasium). Dieser Antrag wird nicht genehmigt.

1859
Nachdem man die Frage des Schullokales (im Gebäude zum Alten Hirsch), die Lehrerbezahlung und die Anschaffung der Lehrmittel zufriedenstellend geklärt hatte, wird ein erneuter Antrag angenommen.
Am 27.05. des Jahres kommt Reallehrer-Amtsverweser Wolpert nach Baiersbronn. Er unterrichtet 24 Buben. Im Jahr 1865 werden erstmals auch Mädchen aufgenommen.

Aller Anfang ist schwer – Die ersten Jahrzehnte der Realschule

1869
In diesem Jahr wird der Wunsch nach einer Fortbildungsschule vor dem Gemeinderat geäußert, doch leider wird diese gewünschte Erweiterung abgelehnt. Allerdings besteht der Gemeinderat weiterhin auf einer „Winterabendschule“.

1882
In den Jahren nach 1882 hat die Schule viele Erfolge, so z.B. unter Reallehrer Ackerknecht im Zeichenunterricht, unter Reallehrer Kleinfelder in den Sprachen und unter Reallehrer Groß im Turnen. Dieser ist auch der Gründer des Baiersbronner Turnvereins.

1890
Ein Neubau wird für die Volksschule im Oberdorf errichtet, nämlich der heutige Altbau. In diesem Gebäude gibt es fünf Räume, von denen die Realschule einen Raum erhält, die Volksschule die anderen vier. Nun gibt es genügend Platz und deshalb müssen keine Schüler abgewiesen werden.

Der Erste Weltkrieg und die Zeit danach

1914
Erneut reichen die Räume nicht aus und folglich können nicht alle Schüler aufgenommen werden. Hinzu kommt, dass Oberreallehrer Beil in den Krieg eingezogen wird, so dass der Unterricht von zwei Pfarrern übernommen werden muss.

1931
Aufgrund der Weltwirtschaftskrise soll die Baiersbronner Realschule aufgelöst werden. Dies sieht der Gemeinderat als kulturellen Rückschritt an und verhindert die Schließung mit Hilfe des Ministeriums in Stuttgart.

1935
Ab diesem Jahr steigt die Schülerzahl kontinuierlich an. Dies hat zur Folge, dass eine zweite Lehrkraft und in den Jahren 1937-1939 noch zwei weitere eingestellt werden.

Die Zeit des Zweiten Weltkriegs

1939-1944
Durch den Ausbruch des Krieges haben sich die Schülerzahlen stark verändert. Einerseits werden Jungen der 5. Klasse als Luftwaffenhelfer eingezogen. Anderseits hat sich die Schülerzahl durch die Kinder der Evakuierten stark erhöht.
Ein großer Verlust für die Schule ist, dass Schulleiter Schmidt ebenso wie zwei Lehrer und einige Schüler im Krieg gefallen sind.

1945
Die Schule wird kurzzeitig geschlossen, da ihre Räume für Einquartierungen bereitgestellt werden müssen. Nach dieser Zeit wird Reallehrer Goser von der Militärregierung ermächtigt, den Unterricht wieder aufzunehmen. Nach dem Abzug der Evakuierten verringert sich die Zahl der Schüler. Doch dies ist nur von kurzer Dauer, denn der Geburtsjahrgang 1936 ist sehr stark, sodass die Schülerzahl wieder steigt. Ein zusätzlicher Grund für diesen Zuwachs ist die Wirtschaftskrise vor der Währungsreform. Dieser Zustand macht es den Eltern folglich sehr schwer, ihre Kinder im Handwerk oder in der Verwaltung unterzubringen.

Die folgenden Jahrzehnte

1946/47
Eine sechste Klasse wird eingeführt. Damit ist es möglich, die Mittelstufe der Oberschule abzuschließen.

1948
Dr. Zinser übernimmt die Leitung der Schule. Er geht konsequent daran, das Schulgebäude zu modernisieren und den notwendigen Schulraum bereitzustellen. Ein Physiksaal kann eingerichtet werden. Damit wird die Situation in den Naturwissenschaften deutlich verbessert.

1952
Auf Wunsch der Eltern wird ein freiwilliger Lateinunterricht eingeführt.

1958
Es wird entschieden die Schule als Progymnasium weiterzuführen.

1959
In diesem Jahr feiert die Schule ihr 100-jähriges Jubiläum. Der damalige Biologie- und Chemielehrer Alfred Kappler übernimmt die Stelle als Rektor und wird Nachfolger des verstorbenen Dr. Zinser. Schulische Höhepunkte sind die zwei 14-tägigen Schullandheimaufenthalte auf dem Traifelberg bei Honau  (Schwäbische Alb). Durch die kontinuierlich steigenden Schülerzahlen entstehen neue Raumprobleme.

1963
Der erste Schüleraustausch mit Nogent-le-Rotrou findet statt. Die Partnerstadt liegt ca. 150km südwestlich von Paris in einer waldreichen Hügellandschaft.

1970
Nach dem frühen Tod von Alfred Kappler übernimmt Dr. W. Grunwald die Schulleitung.
Der Schulhof wird nach Norden erweitert und ein neuer Schulpavillon gebaut. In diesem wird für vier Jahre die neugegründete Realschule untergebracht.

1982
Studiendirektor Karl-Adolf Hornung übernimmt im März das Amt des Rektors.

1984
Die Schule feiert ihr 125-jähriges Bestehen.

1991
Einweihung des naturwissenschaftlichen Traktes mit zwei Lehrübungsräumen, einem Zeichensaal sowie einem Fotolabor.

1995
Die Schule wird nach Richard von Weizsäcker benannt. Aus diesem Anlass findet am 18. Dezember ein Festakt mit dem ehemaligen Bundespräsidenten in der Schwarzwaldhalle statt.

1996
Durch den Ausbau des Musiksaaltraktes kann die Schule ab November über drei weitere Klassenzimmer verfügen.

Auf dem Weg zum Vollgymnasium

1997
Schon sehr früh engagiert sich Herr Hornung für die Aufstockung der Schule.
Ein erster Antrag zur Einführung einer Oberstufe und des 9-jährigen Gymnasialzuges wird an den Schulträger gestellt. Allerdings fällt der Gemeinderat lange Zeit keine Entscheidung zu dieser Thematik.

2001
Ein erneuter Antrag zur Genehmigung einer Oberstufe wird gestellt.

2002
Schüler und Eltern demonstrieren gemeinsam für ein Vollgymnasium.
Der Gemeinderat entscheidet, beim Oberschulamt Karlsruhe den Ausbau zum Vollgymnasium zu beantragen.

2003
Kultusstaatssekretär Helmut Rau gibt am 16. Juni bekannt, dass das Baiersbronner Progymnasium zum Vollgymnasium ausgebaut werden soll.
Der Einstieg in die elfte Klasse -vorgesehen für das Schuljahr 2004/2005- wird vorerst um ein Jahr verschoben.

2004
Zum 1. August 2004 übernimmt Studiendirektorin Sabine Dieskau die Leitung der Schule.
Im gleichen Jahr beschließt der Gemeinderat die Richard-von-Weizsäcker-Schule zur Ganztagesschule auszubauen. Da es auch durch die Einführung des G8-Zuges zu verstärktem Mittagsunterricht kommt, genehmigt er den Bau einer Mensa.

2005
Das naturwissenschaftliche Profil wird durch ein sprachliches mit der Sprachenfolge Englisch-Latein-Französisch ergänzt.

2006
Der Gemeinderat gibt im Juli seine Zustimmung für den Ausbau der Richard-von-Weizsäcker-Schule. Im September wird die neue Mensa eingeweiht, die in den ehemaligen Garagen des Altbaus untergebracht wird.
Die Vorarbeiten zum Ausbau der Remise im Musiksaaltrakt und zur Aufstockung des Pavillons beginnen.

2007
Der offizielle Baubeginn erfolgt am 25.Mai für den Umbau bzw. die Aufstockung von Musiksaaltrakt und Pavillon. (Bilder zum Umbau) Die ersten 11. Klassen werden ab September am Richard-von-Weizsäcker-Gymnasium unterrichtet. Wegen Platzmangels in der Umbauphase werden die Neunt- und Zehntklässler für eine begrenzte Zeit in den Räumen der Schwarzwaldhalle unterrichtet.

2008
Am 22.Juli findet ein Einweihungsfest statt. Die Um-und Neubauarbeiten am Pavillon und im Naturwissenschaftlichen Trakt sind abgeschlossen. Neben vier neuen Klassenzimmern sind u.a. neue Fachräume für Naturwissenschaft und Technik (NWT), Physik, Bildende Kunst und dazugehörige Nebenräume entstanden.
Am Anfang des Schuljahres 2008/2009 beginnen die Umbauarbeiten im Altbau.

2009
Ende Februar beziehen Schulleitung und Verwaltung die umgebauten Räume im Erdgeschoss des Altbaus.
Der weitere Ausbau wird vorangetrieben. Ein neues Lehrerzimmer im Erdgeschoss, ein neuer Computerraum, eine Schülerbücherei und die Lernmittelsammlung im 1. Obergeschoss, eine Lehrerbibliothek und Schülerarbeitsräume im Dachgeschoss werden den Umbau abschließen.

2015
Studiendirektor Marco Finkbeiner wird neuer Schulleiter.

2018
Neues sprachliches Profil ab dem Schuljahr 2018/19 mit Spanisch als 3. Fremdsprache.

Wir sind klein – aber fein

Die Gemeinde Baiersbronn, als eine der größten Flächengemeinden Baden-Württembergs, ist unser Schulträger. Bei etwa 350 Schülerinnen und Schülern mit etwa 40 Lehrerinnen und Lehrern sind wir als Gymnasium im Schwarzwald zwar nicht den Zahlen nach das größte, doch aber versuchen alle, die unserer Schulgemeinschaft angehören, das Größtmögliche zu leisten, damit gymnasiale Bildung gelingt.